Nutzgarten im Spätwinter - Vorbereitung zum Gemüseanbau
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In den Monaten Januar und Februar kannst du zwar im Garten noch nicht in die Gartensaison starten, aber du kannst schon einiges erledigen und auch im Küchengarten ernten. Wir zeigen dir, wie du bereits jetzt Frische aus eigener Ernte auf den Speiseplan bringst und wie du dich perfekt auf den Anbau von Salat und Gemüse im Gewächshaus, auf Balkon oder Freiland vorbereiten kannst.
Starte schon jetzt gedanklich in die Gartensaison. Welche Salate und Gemüsearten möchtest du in diesem Jahr ernten? Wo ist der beste Platz für den Gemüseanbau und wie nutze ich den Platz im Hochbeet, in Gefäßen oder im Gemüsegarten optimal? Wir helfen dir Antworten auf deine Fragen zu finden. Außerdem erfährst du was du sehr früh im Haus aussäen kannst, um bald und gut in die Freilandsaison zu starten.
Januar - Plane deine Ernte
Nutze die noch ruhige Zeit und überlege dir, welche Salate, Gemüse, Beeren und Kräuter du in der nächsten Gartensaison gerne ernten möchtest.
Ein Anbauplan ist ein wertvolles Hilfsmittel sich einen groben Überblick zu verschaffen. Auf dem Papier kannst du grob skizzieren, wo welche Pflanzen später im Garten oder Hochbeet stehen werden.
Dazu solltest du aber zwei Punkte beachten:
Es gibt Pflanzen, die sich gegenseitig fördern, während andere hingegen sich nicht riechen können. Welche Beetnachbarn gut klarkommen und welche weniger gut, findest du in unserer Übersicht.
Dazu solltest du aber zwei Punkte beachten:
Es gibt Pflanzen, die sich gegenseitig fördern, während andere hingegen sich nicht riechen können. Welche Beetnachbarn gut klarkommen und welche weniger gut, findest du in unserer Übersicht.
Je nach Nährstoffbedarf werden Pflanzen in Starkzehrer, Mittelzehrer oder Schwachzehrer unterschieden. Um den Pflanzen beste Bedingungen zu bieten und Krankheiten zu vermeiden sollte die Fruchtfolge regelmäßig gewechselt werden. Das bedeutet auch Starkzehrer nicht jedes Jahr an die gleichen Stelle zu setzten, denn damit würde der Boden ausgelaugt werden. Klingt kompliziert, aber je mehr du dem Prinzip Mischkultur folgst, desto stärker kannst du diesen Punkt vernachlässigen. Zur Orientierung haben wir auch da eine Übersicht mit den verschiedensten Zuordnungen erstellt.
Tipp - Samenvorräte überprüfen
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt den Bestand an Samen zu sichten und ggf. zu sortieren. Blättere in Gartenkatalogen oder recherchiere im Internet welche Neuheiten auf den Markt kommen und bestelle rechtzeitig nach.
So gelingt die Aussaat
Die Gartensaison beginnt langsam und wer Paprika, Chili, Salat, Blumen und andere Pflanzen selbst aussäen möchte, kann ab Mitte Januar mit der Anzucht beginnen. Entscheidend für eine erfolgreiche Anzucht, sind die richtige Erde, die passende Temperatur und ausreichend Licht.
- Erde
Garten- oder Blumenerde ist für die Aussaat nicht geeignet. Aussaaterde hingegen ist feinkrümelig, nährstoffarm und sollte steril sein. Wer ganz sicher gehen möchte und keinesfalls Trauermücken, Krankheiten oder Pilze einschleppen möchte, kann seine Aussaaterde auch selbst im Backofen sterilisieren. Sauber und einfach gelingt dies im Bratschlauch. Dazu die Aussaaterde in einen Bratschlauch füllen und bei 180 °C mindestens 30 Minuten im Backofen erhitzen. Vor Gebrauch sollte die Erde mindestens 2 Tage abkühlen.
Günstig und qualitativ hochwertige Aussaaterde kann man auch selbst herstellen: www.gartendialog.de - Keimtemperatur
Die Temperatur zu Aussaat und Weiterkultur ist von der Pflanzenart abhängig. Hier findest du eine kompakte Tabelle mit Angabe der Aussaatzeiten, Keimtemperaturen und einiges mehr für viele Gemüse- und Kräuterarten: www.garten-geheimnisse.de - Lichtverhältnisse
Wenn du kein temperiertes Gewächshaus zur Verfügung hast, solltest du frühestens Mitte Januar mit der Anzucht deiner Pflanzen im Haus beginnen. Ein einfaches Minigewächshaus und eine einfache Lampe mit passendem Leuchtmittel genügen für die Aussaat in Fensternähe.
Februar - Aussaatzeit für Chili, Paprika, Physalis und Aubergine
Ideal ist hierzu ein heller Standort mit einer Temperatur von ca. 20 ° C. Für die Aussaat eignen sich Mini-Gewächshäuser oder geschlossene, durchsichtige Boxen sehr gut. Um Krankheiten zu verhindern, verwende unbedingt keimfreie Aussaaterde. Sind die ersten Keimlinge zu sehen, muss der Deckel geöffnet werden. Haben die Pflänzchen eine Höhe von 1-2 cm erreicht, sollten die Pflanzen etwas kühler, aber weiterhin hell stehen. Eine zusätzliche Beleuchtung ist vor allem dann zu empfehlen, wenn der Standort nicht hell genug ist oder Licht nur von der Seite an die Pflanzen kommt.
Unser Tipp - Wenn du kein beheizbares Gewächshaus im Garten hast, warte mit der Aussaat von Tomate, Gurke und Zucchini noch bis Anfang März.
Unser Tipp - Wenn du kein beheizbares Gewächshaus im Garten hast, warte mit der Aussaat von Tomate, Gurke und Zucchini noch bis Anfang März.
Saatbänder selbst herstellen
Saatbänder erleichtern die Aussaat im Beet, denn das Auslegen der Bänder ist einfach und die Pflanzen keimen im perfekten Abstand. Saatbänder oder Saatscheiben kosten aber auch einiges mehr. Dabei kannst du Saatbänder leicht selbst herstellen. Schneide dazu am besten Streifen aus Küchenpapier. Aus Mehl und Wasser kannst du einen Kleber herstellen und mit einem Holzstäbchen für die passenden Abstände kleine Kleckse auf das Papier bringen. Noch bevor diese trocknen kommt auf jeden Klecks jeweils ein Samenkorn. Nach dem Trocknen kannst du diese zusammenlegen oder aufrollen – Beschriften nicht vergessen.
Unterbodenheizung für Salat und Gemüse
Früher heizte Pferdemist das Frühbeet ein. Doch was tun, wenn man keinen Pferdemist zur Verfügung hat? Eine Wärmepackung lässt sich auch aus Stroh, halbverrottetem Gartenkompost und noch etwas übrigem Herbstlaub, jeweils zu gleichen Teilen und Hornspänen (pro qm noch ca. 100 g) herstellen. Dann ab ins ca. 40 cm tief ausgehobene Beet und festtreten. Ca 20 cm hoch sollte die Schicht sein, darauf kommt eine gleichhohe Schicht lockere humose Erde und dann die Fenster auflegen. Nach ca. 4 Wochen hat sich die Erde durch den Wärmeturbo so erwärmt, dass die Gartensaison mit den ersten Pflänzchen starten kann.
Frühe Salate aussäen
Wer bald ernten möchte, kann schon früh im Jahr (Januar/Februar) mit den ersten Aussaaten von Salaten beginnen. Asiasalate, Feldsalat oder Romanasalat Forellenschuss können schon ab Januar möglichst kühl im Haus, Gewächshaus oder Frühbeet ausgesät werden.
Extratipp: Auch manche Blumen sollten jetzt ausgesät werden – Kaltkeimer im Freien, da sie Frost zum Keimen benötigen und frostempfindliche Blumen mit langer Kulturdauer, wie die Schwarzäugige Susanne im Haus.
Saubohnen vor Kohl
Saubohnen sind eine gute Vorkultur für Kohl. Die Saubohnen können im Gegensatz zu anderen Bohnen bereits sehr früh in den Boden, da sie einige Minusgrade durchaus vertragen. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen können diese bereits Ende Februar in den Boden. Ab April sind diese dann erntereif. Nach der Ernte solltest du die Bohnenpflanze selbst auf dem Beet lassen. Also Bohnenpflanzen lediglich bodeneben abschneiden, die Wurzeln sollten unbedingt in der Erde verbleiben, denn diese haben Stickstoff gesammelt, die sie beim Verrotten an die Erde abgeben. Auch die restlichen Pflanzenreste kannst du etwas zerkleinert nach der Kohlpflanzung gut als Mulch verwenden.
Extratipp: Damit der Kohl ohne Schädlinge bleibt, empfehlen wir eine Mischkultur mit niedriger Tomate, Sellerie und Melisse.
Frisches Suppengrün im Winter
Wenn du im Herbst kleine Sellerieknollen eingelagert hast, kannst du diese jetzt in einen Eimer oder Blumentopf mit guter Erde pflanzen. An einem hellen kühlen Platz treiben die Knollen aus und es lässt sich in Kürze frisches Suppengrün ernten. Dies funktioniert übrigens auch mit Wurzelpetersilie.
Schnittlauch für den Winter
Wenn du zu Beginn des Winters Schnittlauch in Töpfe gesetzt hast, kannst du diese jetzt nach und nach ins Haus holen. Stelle diese nach dem Auftauen in etwas warmes Wasser, dann den Schnittlauchballen aus dem Topf nehmen und diesen in ein Sand-Erdgemisch in einen etwas größeren Topf einpflanzen. Auf der warmen Fensterbank kann dann bald die Ernte beginnen. Nach dreimaligem Schnitt sollte der Topf jedoch zurück ins Beet gesetzt und durch einen neuen Topf ersetzt werden.
Extra-Tipp:
Bei uns im Garten wachsen einige Schnittlauchpflanzen ganzjährig im Topf. Diese stehen in einem zweiten Pflanztopf, der in den Gartenboden eingelassen ist. So brauchen wir im Herbst nicht teilen, sondern können im Winter die Töpfe ohne weiteres so übernehmen. Alle zwei Jahre werden diese Pflanzen allerdings mit frischer Erde versorgt und notfalls auch geteilt.
Bei uns im Garten wachsen einige Schnittlauchpflanzen ganzjährig im Topf. Diese stehen in einem zweiten Pflanztopf, der in den Gartenboden eingelassen ist. So brauchen wir im Herbst nicht teilen, sondern können im Winter die Töpfe ohne weiteres so übernehmen. Alle zwei Jahre werden diese Pflanzen allerdings mit frischer Erde versorgt und notfalls auch geteilt.
Unser Tipp:
Wenn keine Tiefsttemperaturen oder Dauerfrostperioden herrschen, kann der Schnittlauch auch an einem trockenen, geschützten Platz auf Balkon oder Terrasse stehen; hier ist er weniger anfällig gegen Schädlinge.
Minze für den Winter
Um auch in der kalten Jahreszeit Minze oder Melisse ernten zu können, kannst du jetzt einige Ausläufer der Freilandpflanzen abstechen und setzt diese in nährstoffarme Aussaaterde. An einem hellen und warmen Fensterplatz treiben die Pflanzen schnell aus. Ab Beginn der Ernte gerne auch wieder etwas kühler stellen.
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