Obst im Garten - Tipps zur Auswahl und Pflege
Themenseiten > Genießen > Ernten
Pflanze deinen persönlichen Naschgarten! Frisches Obst und Beeren sind nicht nur unglaublich lecker, sondern gut für deine Gesundheit. Beim eigenen Anbau kannst du zudem vollständig auf Pestizide verzichten, kannst immer ganz frisch ernten und leistet einen wichtigen Beitrag für die Natur. Denn die Blüten der Naschpflanzen bieten Nahrung für Bienen und Hummeln, außerdem entfallen klimaschädliche Verpackungen und Transportwege.
Hier erfährst du, welches Obst du im Garten anpflanzen kannst. Wir geben dir als Anfänger Tipps zur Auswahl, fürs Pflanzen und zur Pflege von Obstgehölzen und weiteren Naschpflanzen. Auch bei einem Mini-Garten oder auf dem Balkon kannst du übrigens sowohl mit einjährigen als auch winterharten Pflanzen auf kleiner Fläche eine große Ernte mit leckeren Früchten erzielen.
Obstbäume im Gemüsegarten?
Nicht selten werden Obstbäume im Gemüsegarten eingeplant. Dies ist nicht unproblematisch, denn die Beete werden in Kürze durchwurzelt und es beginnt ein Konkurrenzkampf um Wasser, Nährstoffe und Licht.
Hast du bereits Obstbäume im Gemüsegarten oder ist dies planerisch nicht anders zu verwirklichen, solltest du folgendes beachten:
- möglichst kleine Obstbäume wählen
- direkt unter der Baumscheibe kein Gemüse anbauen
- reichlich wässern
- Erbsen benötigen wenig Nährstoffe, lockern den Boden auf und sammeln Luftstickstoff, sind also gute Partner unter Obstbäumen
- Kohl, Spargel und Möhren eignen sich nicht zur Mischkultur mit Obstbäumen
- Bohnen, Sellerie und Frühkartoffel bringen noch gute Erfolge unter Obstbäumen
- eine Erdbeerwiese gedeiht auch noch in halbschattigen Bereichen
Mit Rücksicht auf die Kulturen unter den Obstbäumen solltest du wenn, nur biologische Pflanzenschutzmittel einsetzen.
Eigenen Obst- und Beerengarten anlegen
Plane zwischen den einzelnen Obstbäumen möglichst große Abstände ein. Dazwischen können Johannisbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren gepflanzt werden. Werden die Bäume und Sträucher in eine Grasfläche gepflanzt, sollte wenigstens eine Baumscheibe freigehalten werden, die stets mit Rindenmulch oder Häckselgut gemulcht wird. Einzelne selbstaussäende Pflanzen, wie z.B. Akelei, Ringelblume, Mutterkaut und Vexiernelke können die Baumscheibe verschönern. Kapuzinerkresse oder Rainfarn bringen nicht nur bunte Farbkleckse in den Obstgarten, sondern halten auch Blattläuse fern. Während Obst- und Beerensträucher eher neutralen Boden bevorzugen, benötigen Heidelbeeren einen sauren Boden. Wenn dein Boden eher kalkhaltig ist, kannst du die Heidelbeeren in große Töpfe mit Wasserabzugslöcher pflanzen. Im Topf kannst du durch Zugabe von saurem Pflanzsubstrat und entsprechende Spezialdünger den pH-Wert der Erde gut steuern. Die Töpfe kannst du auch gut in die Gartenerde einsenken, dazu ist allerdings sowohl im Pflanztopf, als auch in der ausgehobenen Grube eine gute Drainage wichtig.

Himbeeren pflanzen
Am besten gedeihen Himbeeren an einem sonnigen Standort, aber auch zwischen oder um Obstbäume ist der Ertrag noch ausreichend. Da Obstbäume relativ viel Abstand voneinander brauchen, haben die Bauern früher die Zwischenräume genutzt und dazwischen Himbeeren und andere Beerensträucher angepflanzt. Eine Himbeerhecke eignet sich zudem auch als natürliche Abgrenzung zum Nutzgarten oder zur Abgrenzung einer Matschecke für Kinder.
Um den Ruten Halt zu geben ist ein Grundgerüst mit Draht oder Holzlatten hilfreich. Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr oder Herbst. Der Boden sollte leicht sauer, humos und durchlässig sein.
Bevor die Himbeerruten einpflanzt werden, lockere den Boden und reichere ihn mit Humus und Kompost an. Dann kannst du im Abstand von 30 - 40 cm die Himbeeren einpflanzen.

Heidelbeeren bei kalkhaltigem Boden
Heidelbeersträucher sind zu fast jeder Jahreszeit sehr attraktiv. Im Winter bezaubern sie durch die zarten Ästchen mit den rötlichen Knospen, im Frühjahr durch die herrliche Blüte, im Sommer mit den reifen Beeren und im Herbst mit der rötlichen Laubfärbung. Die Beeren sind dunkelblau und haben helles Fruchtfleisch. Wegen ihrer Süße und dem feinen Geschmack sind sie sehr beliebt. Auch bei Vögeln. Daher raten wir rechtzeitig Vogelschutznetze oder noch besser alte Gardinen über die Sträucher zu stülpen. Heidelbeeren sind Heidegewächse, d.h. sie brauchen einen sauren, humosen Boden. Ist dein Boden zu kalkhaltig, kannst du die Heidelbeeren in ausreichend große Kübel pflanzen und wenn du möchtest, diesen in die Gartenerde einsenken. Achte dabei darauf, dass in diesem eine Drainageschicht eingebracht wird, damit Wasser gut abfließen kann. Als Pflanzsubstrat eignet sich Rhododendronerde gut. Eine Mulchschicht hilft die Feuchtigkeit der Pflanzerde zu halten, Rindenmulch ist sauer und ist hierfür besonders gut geeignet.
Sichtschutz mit großem Nutzen
Hast du schon einmal daran gedacht Sichtschutz und Obsternte zu verbinden? Eine auf dem ersten Blick ungewöhnliche Kombination. Jedoch mit der dornenlosen Brombeere gelingt dies hervorragend. Die Pflanze bietet mit den grünen Trieben und großen Blättern Sichtschutz. Mitte Juni zeigen sich die herrlich zartvioletten Blüten, die selbstverständlich von Bienen besucht werden. Nach erfolgreicher Bestäubung zeigen sich bald die ersten grünen Beeren. Im Laufe des Sommers färben sich diese zunächst rot und später schwarz. Ein herrlicher Sichtschutz für alle, die Brombeeren lieben.
Übrigens nach der Ernte werden die tragenden Triebe (Vorjahrestriebe) abgeschnitten und die Neutriebe für das nächste Jahr aufgebunden. Im Winter bleiben die Neutriebe und einige Blätter grün und bieten so auch im Winter etwas Sichtschutz.

Empfehlung Cranberries
Cranberries enthalten viel Vitamin C, sind reich an Antioxidantien und sollen vorbeugend gegen Blasenentzündungen helfen. Wer sich die Pflanze in den Garten holen möchte, sollte bedenken, dass die Pflanze nur bis ca. – 7° C verträgt, Blüte und Beeren sogar nur bis -4° C. Am besten eignen sich frühreife Sorten wie Fränklin, Bergman, Bain, McFarlin, Searles, Black Veil, und Beckwith. Die Pflanze mit niederliegendem Wuchs bevorzugt einen leicht sauren und humosen Boden, der gerne etwas sandig sein darf. Übrigens die Cranberry ist nicht für den Rohverzehr geeignet.
Bodenpflege unter Obstgehölzen
Um das Anwachsen von Obst- und Beerengehölzen zu fördern und später den Ertrag zu steigern, solltest du den Boden darunter gut pflegen. Damit werden konkurrierende Pflanzen ferngehalten, die Bodenstruktur verbessert und Pflege sowie Ernte erleichtert. Stehen deine Gehölze im Gras kannst du zur besseren Abgrenzung auch eine klar getrennte Baumscheibe anlegen
Ob mit oder ohne sichtbare Baumscheibe, so kannst du den Boden optimieren:
- Säen von schnellwachsender Grünsaat, wie Gründüngungspflanzen, Spinat oder Kapuzinerkresse. Der erhöhte Wasser- und Düngerbedarf sollte dabei berücksichtigt werden. Vorteilhaft ist, dass dadurch der Boden besser durchwurzelt und dadurch besser belüftet und mit Humus versorgt wird. Zur Humusbildung solltest du daher auch die Pflanzenreste später auf dem Boden belassen.
- Eine andere Möglichkeit ist den Boden unter Gehölzen zu mulchen. Dazu eignet sich Schreddermaterial gut, Rindenmulch ist aufgrund der Gerbstoffe eher weniger geeignet, Rasenschnitt darf nur angetrocknet und nur sehr dünn aufgebracht werden.
- Sind die Gehölze gut angewachsen, können sie auch mit „Dauerkulturen“, wie Kräuter oder Stauden bepflanzt werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass dadurch ggf. die Ernte erschwert werden kann. Einige Pflanzen können sogar zur Gesundheit des Obstes beitragen, so soll beispielsweise Meerrettich vor der Kräuselkrankheit schützen, Kapuzinerkresse Läuse abhalten und Knoblauch Schorf vorbeugen.
- Stehen Obstgehölze im Gras und soll auf eine Baumscheibe verzichtet werden, ist häufiges Mähen wichtig. Eine dünne Schicht Mähgut um den Stamm hält die Feuchtigkeit im Boden, gibt Nährstoffe ab und fördert die Humusbildung.
Weitere interessante Seiten:
Obstgarten im Frühjahr: To-do-Liste für den Naschgarten
Nutzgarten: Wissenswertes über den Anbau von Nutzpflanzen
Mischkultur: Misch-, Vor- und Nachkultur - das gibt es zu beachten.
Kräuter: Infos zu verschiedenen Kräutern
Kompost: Das gilt es bei der Anlage einer Kompostanlage zu beachten.