Direkt zum Seiteninhalt

Kompost - Gartenblick

Menü überspringen
Menü überspringen

Kompost

Erfahre warum der Kompost als des Gärtners Gold bezeichnet wird und
warum du im Garten auf keinen Fall auf einen Komposter verzichten solltest.
Mit Kompost sparst du dir erhebliche Mengen an Dünger und Erden. Das spart Geld, schont die Natur und natürlich auch unser Klima. Die Natur produziert keine Abfälle, sondern Wertstoffe und alles bleibt im Kreislauf. Sieh dir den Wald an, der braucht keinen Dünger um zu wachsen und alles wird direkt vor Ort verwertet.
Einen Nährstoffkreislauf im eigenen Garten umzusetzen ist eigentlich gar nicht so schwer. Bedeutet es doch nichts anderes als organisches Material mit Hilfe von Luft und Bodenlebewesen in Humus und Dünger umzuwandeln.  
Herbstlaub auf Blumentöpfen
Kompost
Im Laufe des Jahres fällt so allerlei im Garten an – Schnittgut, Erntereste, Verblühtes, Rasenschnitt etc. Natürlich gibt es in vielen Städten und Gemeinden eine “Grüne Tonne“ oder Wertstoffhöfe um die Gartenabfälle zu entsorgen. Doch eigentlich ist es viel zu schade diese Biowertstoffe inkl. der organischen Küchenabfälle zu entsorgen, denn darin versteckt sich des Gärtners Gold mit vielen wichtigen Inhaltsstoffen für deinen Garten – Kompost. Je nach Reifegrad und Nährstoffgehalt kannst du ihn zur Verbesserung des Gartenbodens, zum Herstellen von Pflanzerden oder sogar als vollwertiger Dünger einsetzen.
Unser Webtipp
Du möchtest mehr zum Thema Kompost erfahren? Beispielsweise welche Kompostarten es gibt, was kompostiert werden kann, welche Eigenschaften Kompost hat und vieles mehr.
Hier findest du umfassende Antworten: www.bodenwelten.de
Was kann ich wie kompostieren?
Das ist zum einen davon abhängig, was du kompostieren möchtest, in welcher Menge und wie viel Platz dir dafür im Garten zur Verfügung steht.
Sehen wir uns einmal an, was in der Regel so anfällt:
  • Pflanzenreste von Blumen/Stauden - Verblühtes und Rückschnitt von Pflanzen kannst du hervorragend auf der Fläche als Mulch aufbringen. Dies hält im Sommer die Feuchtigkeit im Boden und führt die Nährstoffe direkt wieder dem Boden zurück - in einer dichtbepflanzten Fläche ist dieser Rückschnitt nahezu unsichtbar. Für die Flächenkompostierung zerkleinere am besten vorher alles mit der Schere grob und streue das Schnittgut direkt um Pflanze. Ansonsten kannst du die krautigen Pflanzenreste auf jeden üblichen Kompost geben.
  • Rasenschnitt und Laub - beides kann ebenfalls als Mulch direkt unter Sträuchern oder dünn in den Beeten ausgebracht werden. Kompostieren in Behältern ist ebenfalls möglich, beachte jedoch, dass Fäulnis auf jeden Fall verhindert werden muss.
  • Küchenabfälle – sind bis auf wenige Ausnahmen hervorragend zur Kompostierung geeignet. Verwende hierbei jedoch auf jeden Fall ein geschlossenes System – wie Thermokomposter, Wurmkomposter, geschlossener Gitterkomposter etc.
  • Erntereste – Blattgrün, Salatblätter etc. können gut zum Mulchen, sprich Flächenkompostierung, verwendet werden. Damit du keine Mäuse und Ratten angelockst, empfehlen wir dir Fruchtkörper (Tomaten, Kartoffeln, Zucchinifrucht) jedoch ebenfalls in geschlossene Behältnisse zu geben. Pflanzen mit Pilzbefall, wenn dann nur in einen Thermokomposter, besser jedoch bei einer Grüngutannahmestelle oder sogar im Hausmüll entsorgen.
  • Un-/Beikräuter – hier solltest du zunächst unterscheiden:
    Handelt es sich um Kräuter mit wenig Ausbreitungsdrang, die noch keine Samen gebildet haben, dann kannst du diese ebenfalls direkt kleingeschnitten im Beet als Mulch ausbringen oder auf den Kompost geben - empfehlenswert doch auch hier ein Thermokomposter.
    Wurzelunkräuter wie Quecke und Giersch sowie samentragende Beikräuter solltest du ohne Vorbehandlung nur in einen Thermokomposter geben. Denn jedes Stückchen eines Wurzelabschnitts was nicht komplett abgetötet ist, kann wieder austreiben. Wenn du vorher jedoch sämtliche Pflanzenteile sicher abtötest, kannst du auch diese problemlos in den Kompost geben.  

  • Schnittgut von Gehölzen - das muss auf jeden Fall vorab zerkleinert werden - je kleiner, desto schneller verrottet es. Als Hackschnitzel kann gehäckselter Gehölzschnitt gut unter Beerensträuchern und Gehölzen ausgebracht oder als Wegbelag verwendet werden. Fein zerkleinert und mit stickstoffreichen Materialien, wie Küchenabfällen oder Rasenschnitt gemischt, erreichst du im Kompost ein ausgewogenes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis.
Was sollte ich nicht auf den Kompost geben?
  • Nichtorganische Abfälle:
    Glas, Metall, Kunststoffe, Gummi oder Leder. Auch „biologisch abbaubare“ Kunststoffe sind meist nicht für den heimischen Komposter geeignet, da sie sich dort nur sehr langsam oder gar nicht zersetzen.
  • Schadstoffhaltige Materialien:
    Asche von behandeltem Holz oder Grillkohle, Straßenkehricht, Zigarettenkippen sowie beschichtetes oder glänzendes Papier können Schadstoffe enthalten und sollten daher nicht kompostiert werden. Dies kann auch bei behandeltem Obst (besonders Zitrusfrüchte) der Fall sein.
  • Kranken Pflanzen:
    Pflanzenteile, die mit Pilzkrankheiten (z. B. Mehltau) oder Bakterienkrankheiten wie Welkekrankheit, Monilia oder Feuerbrand befallen sind, gehören nicht auf den Kompost, da sie Krankheitserreger weiterverbreiten können.
  • Schwer kompostierbare organische Abfälle:
    Fleisch, Fisch, Knochen, Milchprodukte, stark fetthaltige oder gesalzene Speisereste sowie können Ungeziefer anziehen und die Kompostqualität beeinträchtigen.
    → Hier kommt es auf Menge und Art der Kompostierung an: In kleinen Mengen oder in geschlossenen Kompostsystemen kann manches davon dennoch verarbeitet werden.
Unser Webtipp
Welcher Komposter ist der richtige? Hier haben wir einen guten Überblick der verschiedenen Arten gefunden: kompost-ratgeber.net
Kompostanlage für den großen (Selbstversorger)Garten
Du hast einen großen Garten mit reichlich Pflanzenabfällen und möchtest, dass alles, was dort wächst, auch im Kreislauf des Gartens bleibt? Dann ist eine Kompostanlage mit mindestens zwei Kompostsilos genau das Richtige für dich. So kannst du stets einen Komposter befüllen, während der andere wertvollen, reifen Kompost liefert.
Wähle für deine Kompostanlage einen halbschattigen Platz, am besten unter einem Baum oder zwischen Sträuchern. Der Standort sollte nicht zu sonnig sein und unbedingt direkten Erdkontakt haben – also nicht auf versiegelten Flächen stehen. Ideal ist Platz für zwei bis drei Komposter, die du nebeneinander aufstellst.
Für Kompostsilos sind besonders verzinkte Gitterkomposter, oder Thermokomposter geeignet, die an allen Seiten geschlossen sind, so dass Ratten ferngehalten werden.
Bei der Erstbestückung wäre es gut, wenn du dir in der Nachbarschaft halbfertigen Kompost als Starter besorgen könntest. Im halbfertigen Kompost sind unzählig viele Lebewesen, die gleich mit der Arbeit starten können. Steht dir kein halbfertiger Kompost zur Verfügung füge am Anfang noch einen Kompoststarter hinzu.
Nun kannst du alle möglichen Grünabfälle und pflanzliche Küchenreste in das Kompostsilo geben. Auch Rasenschnitt in dünnen Schichten und unbedrucktes Papier und Pappe ist möglich. Eine Zugabe von Gesteinsmehl verbessert die Kompostqualität und unterbindet Gerüche.
Decke jede neue Schicht mit etwas Gartenerde oder Kompost ab – das sieht schöner aus, unterbindet Gerüche und hält Insekten fern. So entsteht wertvoller Kompost.

Sobald der erste Komposter voll ist, beginnst du mit dem zweiten. Geschlossene Gitterkomposter sollten nur eine Gartensaison befüllt werden. Decke sie im Winter mit einer dicken Laubschicht ab. Im Frühjahr kannst du:
  • die obere Schicht als Starter in den nächsten Komposter geben,
  • den halbfertigen Kompost unter Sträuchern ausbringen,
  • den reifen Kompost für Gemüsebeete verwenden.

Wenn in deinem Garten sehr viel Grüngut und vor allem grobes Material oder Holzhäcksel anfällt, lohnt ein drittes Kompostsilo. So hast du immer eines das befüllt wird, eines zum Reifen des Kompostes und eines aus dem du stetig Kompost entnehmen kannst.

Alternativ kannst du auch einen Komposter auf eine Schicht Steine setzen, so dass du jederzeit von unten Kompost entnehmen kannst.
Starte diesen Komposter mit einer ersten Schicht aus reifem Kompost oder einer Schicht Gartenerde. Darüber kannst du dann sämtliche Pflanzenreste aus dem Garten schichten – aber um Rattenbefall vorzubeugen solltest du keinesfalls Küchenabfälle auf den offenen Komposter geben. Nach ein paar Wochen kannst du dann von unten den ersten reifen Kompost verwenden. Ist dieser aufgebraucht, wird sich ständig neuer fertiger Kompost nachschieben.
Zur zeitlichen Einordnung – halbfertig ist der Kompost bei warmen Temperaturen nach ca. 6 Wochen, fertig nach ca. 8 Wochen – Die genaue Dauer hängt von Temperatur, Feuchtigkeit und dem Material ab – je feiner und weicher das Kompostgut, desto schneller wird es zersetzt.
mehrere Gitterkomposter
Befüllter Kompost mit blühender Kapuzinerkresse
Offener Gitterkomposter mit Kompost
Komposter für den kleinen Garten
Für kleinere Gärten eignen sich am besten so genannte Thermokomposter. Diese Komposter sind in der Regel aus
Kunststoff und schützen durch ihre geschlossene Bauweise vor Austrocknung und Vernässung. Durch eine gute Wärmespeicherung entsteht ein Klima, welches die Verrottung ganzjährig wesentlich beschleunigt.

Achte beim Kauf eines solchen Komposters auf folgende Punkte:
  • Der Komposter sollte aus UV-beständigem Material sein.
  • Der reife Kompost sollte sich einfach und problemlos aus dem Silo entnehmen lassen.
  • Ein Bodengitter hilft Nagetiere fernzuhalten. (Erdkontakt sollte aber noch möglich sein)
  • Eine gute Belüftung ist notwendig, denn bei zu geringer Sauerstoffzufuhr verschimmelt das Kompostgut statt zu verrotten.
  • Der Deckel sollte sich fest verschließen lassen.
Kompostherstellung auf Terrasse oder Balkon
Auch wenn du keinen Garten hast, kannst du Bio-Abfälle in wertvolle Komposterde verwandeln. Möglich machen dies spezielle Wurmkisten oder Wurmboxen. In diese herrschen ideale Bedingungen für Kompostwürmer.  Diese verarbeiten Küchen- und Gartenabfälle schnell und geruchslos zu besonders wertvollem Wurmhumus. Kompostwürmer sind sehr nah mit Regenwürmern verwandt, haben sich aber schon vor Millionen von Jahren auf das Fressen von organischem Material spezialisiert. Es entstehen keine unangenehmen Gerüche, die den Nachbarn stören könnten und es werden mehr Nährstoffe im Humus erhalten, als bei anderen Kompostierungsarten. Mit entsprechender Zapfmöglichkeit kannst du auch Komposttee abzuzapfen. Damit hast du besten Bio-Dünger zur Verfügung.
Effizienz beim Kompostieren – Unsere persönlichen Erfahrungen
Ein Garten lebt durch Veränderung und Anpassung und daher war es für uns Zeit auch den Vorgang des Kompostierens zu hinterfragen.

Ausgangslage:
2 geschlossene Gitterkomposter und ein offener Gitterkomposter
Vorteile: langlebig, plastikfrei und nachhaltig
Nachteile der geschlossenen Gitterkomposter: großer Platzbedarf, hoher Kraftaufwand, nicht immer bedarfsgerechte Kompostmenge
Fazit: Zeit für Veränderung - Wir wollen Platz, Zeit und Arbeitskraft effizienter nutzen.

Optimierung:
  • Flächenkompostierung – wir tragen Erntereste, Beikräuter und Staudenrückschnitt etc. nicht mehr durch den halben Garten zum Kompost, sondern mulchen damit.
    Zudem gibt es in den meisten Beeten gibt es ein kleines Wurmrohr. Für lästige Wurzelunkräuter kommt entweder unser DIY-Solarofen zum Einsatz oder wir setzen damit Jauche an – bei beiden Methoden werden diese unerwünschten Kräuter sicher abgetötet.
  • Küchenabfälle kommen ausschließlich in den Wurmkomposter. In handlichen Etagenschalen werden diese rasch in wertvollen Wurmkompost und flüssigen Biodünger umgesetzt. Das funktioniert übrigens mit etwas Schutz auch im Winter, beispielsweise im Gewächshaus, Frühbeet oder geschützt an der Hauswand, hervorragend.
  • Unsere Gitterkomposter stehen jetzt offen und leicht erhöht auf Steinen. Damit können wir diese laufend von oben befüllen und jederzeit unten fertigen Kompost entnehmen. Das spart Zeit, Platz und Kraft.

Übrigens wir haben einen ca. 800 qm großen Garten mit vielen Gehölzen, Nutzgarten und keine grüne Tonne. Bis auf wenige Ausnahmen verbleibt alles im Garten – also Kreislaufwirtschaft.
Unser Webtipp
Wenn alles an Grünschnitt und Laub im Garten verbleiben soll, ist das mitunter herausfordernd. Aber auch hierzu gibt es Lösungen: Verwandle wertvolle Rohstoffe und Material für Lebensräume! Mehr Ideen für die sinnvolle und natürliche Verwendung von Grüngut im Garten findest du hier: dasgruenenetzwerk.de.
Weitere interessante Themen:
Nährstoffe: Wichtige Informationen zum Thema Nährstoffe.
Düngen: Wissenswertes zum Thema Düngen.
Unsere grünen Links
Pflanzenkohle.info
Terra-preta selbst herstellen
www.boden-fachzentrum.de
Welchen Einfluss hat Humus auf die Bodenfruchtbarkeit? Hier gibt es Infos.
Zurück zum Seiteninhalt