Düngen - Gartenblick

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Düngen

Unsere Pflanzen brauchen Nährstoffe und Spurenelemente für Wachstum und Entwicklung. Auf dieser Seite erfahrt ihr das Wichtigste zum Thema Düngen.
Stickstoff, Phosphat, Kali oder die Spurenelemente Bor, Zink, Kupfer, Mangan, Eisen usw. werden dem Boden entzogen und müssen zur optimalen Versorgung unserer Pflanzen wieder zugeführt werden. In der Natur geht nichts verloren, so werden herabfallende Blätter zersetzt und stehen als Nährstoffe wieder zur Verfügung. Diesen Kreislauf können wir auch im Garten fördern. Wir können z.B. im Staudenbeet oder unter Gehölzen herabfallende Blätter liegen lassen, die mit der Zeit von Bodenlebewesen zersetzt werden und damit die Struktur und den Nährstoffgehalt im Boden günstig beeinflussen. Alle weiteren geeigneten Gartenabfälle können wir einem Komposthaufen zusetzen und erzielen damit einen wichtigen und preisgünstigen Dünger. Nähere Informationen zum Thema Kompost findet ihr auf unserer Seite Kompost. 5 Liter Kompost enthält durchschnittlich 5-10 g Stickstoff, 5 g Phosphat und 15 g Kali. Wenn dies zur Versorgung mit Nährstoffen nicht ausreicht, müssen wir noch weitere Dünger zugeben. Hierzu eigenen sich verschiedene Düngemittel:
Mineraldünger: Diese werden industriell hergestellt und zeichnen sich in der Regel durch hohe Nährstoffkonzentrationen aus. Die Mengenangaben sind deshalb genau einzuhalten, um eine Überdüngung zu vermeiden. Auf den Verpackungen dieser Dünger werden die prozentualen Nährstoffangaben aufgedruckt. Die erste Zahl gibt den Gesamtstickstoffgehalt (als N), die zweite Zahl den Gesamtphosphatgehalt (P2O5) und die dritte Zahl seht für wasserlöslichem Kaliumgehalt (als K2O=Kaliumoxid). Das Magnesiumoxid wird als vierte Zahl angegeben.
Organische Dünger enthalten pflanzliche oder bzw. und tierische Substanzen. Die in diesen Düngern enthaltenen Nährstoffe stehen den Pflanzen erst dann zur Verfügung, wenn Bodenorganismen die organischen Substanzen abgebaut haben und die mineralisierten Nährstoffe freigesetzt werden. Als tierischen Dünger kennen wir den altbewährten Stalldung. Dieser mit Stroh versetzte Mist ist ein hochwertiger Dünger (ca. 0,5 bis 1 % Stickstoff, 0,3 bis 1,5 % Phosphor, 0,5 bis 2,5 % Kali) und sollte aber nur im verrottenden Zustand als Dünger eingesetzt werden. Pferdedung verrottet rasch und entwickelt dabei eine beachtliche Wärme. Er wird deshalb zur Erwärmung von Frühbeeten genommen. Weitere bekannte Dünger sind Hornmehl, Hornspäne, Knochen- und Blutmehl sowie auch Schafwollpellets.
Bodenprobe mit Düngeempfehlung
Alle paar Jahre empfiehlt es sich eine Bodenprobe zu entnehmen und diese untersuchen zu lassen. Meist erfolgt dann nicht nur eine Analyse sondern auch eine Düngeempfehlung.
Wenn bei euch, wie bei mehr als die Hälfte der Privatgärten, ein Überschuss an Phosphat und Kalium festgestellt wird, solltet ihr auf jeden Fall auf einen Mehrstoffdünger verzichten. Denn damit gerät der Boden weiter aus dem Gleichgewicht und Wachstumsstörungen drohen. In der Regel benötigen die Böden daher lediglich Humus (Bedarf kann mit Kompostgaben gedeckt werden) und Stickstoff.  

Düngen
Stickstoff kann mit organischen Düngern, wie Hornspänen oder Schafwollpellets zugeführt werden. Hornspäne sind fast reine Stickstoffdünger, allerdings müssen die Hornspäne im Boden erst von Mikroorganismen zersetzt werden, bevor die Pflanzen den enthaltenen Stickstoff aufnehmen können. Dies hat den Vorteil, dass kaum Gefahr besteht zu überdüngen, allerdings wirkt der Dünger erst nach einiger Zeit.
Horndünger daher möglichst mit Kompost vermischt ausbringen, damit deckt ihr in der Regel den Bedarf an wichtigen Nährstoffen und Spurenelemente ab. Gleichzeitig führt ihr dem Boden Humus und wichtige Mikroorganismen zur Freisetzung des Stickstoffes zu.

Fruchtbarkeit des Bodens ohne Aufwand steigern
Wie ohne viel Aufwand die Fruchtbarkeit des Bodens nachhaltig und positiv beeinflussen? Eigentlich ist es ganz einfach. Herabgefallene Blätter schützen im Winter nicht nur den Boden vor Frost und austrocknendem Wind, sondern sind auch wichtiger Bestandteil des Nährstoffkreislaufes. Mit dem Zersetzungsprozess und mit Hilfe von Regenwürmern und Mikroorganismen verwandeln sich diese in Humus und Nährstoffe. Eine Mulchschicht aus Laub, Stroh, Häckselgut oder Pflanzenreste vom Gründünger bietet zunächst eine Schutzdecke für Kleinstlebewesen, Boden und Wurzelbereich der Pflanzen, dann Nahrung für Tiere und Pflanzen. Auch viele Vögel finden unter diesem Mulch tierisches Futter.
Im Frühjahr ist der Boden oft bereits von alleine gut durchlüftet, leicht gedüngt und mit zusätzlicher Humusschicht ausgestattet. Wird der Boden lediglich umgegraben, wird durch Frosteinwirkung zwar eine kurzlebige krümelige Struktur des Bodens bewirkt, diese zerfällt jedoch durch erste Regenfälle und Trockenperioden.
Fazit - wer das Laub im Garten liegen lässt oder Beete damit schützt, spart sich viel Aufwand und hat damit viele Vorteile.  

Herbstbild mit viel Laub im Garten
Unser Tipp:
Wer eine Wurmkiste mit Ablaufhahn besitzt, erzeugt nicht nur aus Küchen- und Gartenabfällen einen sehr guten Wurmkompost, sondern erhält gratis einen guten Flüssigdünger dazu - muss einfach nur abgefüllt werden.
Guano ist ein organischer Dünger, der aus Exkrementen der Seevögel besteht. Dieser ist sehr reich an Kalium und Spurenelementen.
Zu den rein pflanzlichen Düngern zählt der Rizinusschrot (6% Stickstoff, 2,5% Phosphor, 1,5% Kali und etliche Spurenelemente). Rizinusschrot zählt zu den Lieblingsspeisen des Regenwurms und trägt damit zur Aktivierung des Bodenlebens bei.
Organisch-mineralische Dünger enthalten alles, was Pflanzen zum Gedeihen benötigen. Die mineralischen Bestandteile gewährleisten eine schnelle und ausreichende Nährstoffversorgung, während die organischen Substanzen die Bodenfruchtbarkeit fördern. Diese Dünger werden meist für spezielle Kulturen angeboten.
Unser Tipp:
Nach der Düngung benötigen die Pflanzen viel Wasser um den Dünger aufzunehmen. Deshalb anschließend gut und durchdringend wässern oder noch besser die Düngung zu Beginn einer Regenperiode ausbringen.
Gründüngung ist besonders vor Anlegen eines Gartens zu empfehlen, da damit der Boden mit Humus angereichert wird, das Unkraut unterdrückt wird und die Bodenstruktur verbessert wird. Für die Gründüngung sät man schnellwachsende Pflanzen, schneidet diese ab einer gewissen Höhe ab und belässt die Pflanzen auf dem Boden oder harkt diese leicht unter. Für diese Gründüngung sind unter anderem folgende Pflanzen geeignet:

  • Gelbsenf ist leicht zu beschaffen, kann im September oder auch im Frühjahr gesät werden. Die Pflanzen sollten bei einer Wuchshöhe von 15-20 cm untergehakt werden. Wenn später auf dem Beet Kohl angebaut werden soll, ist Gelbsenf nicht geeignet.
  • Lupine reichert den Boden mit Stickstoff an und lockert mit ihren tiefreichenden Wurzeln den Boden. Die Pflanze sät man Ende April, Anfang Mai aus und lässt sie bis zur Blüte, aber nicht zur Samenbildung kommen.
  • Ackerbohne kann besonders früh ausgesät (ab Februar) werden. Diese Gründüngungspflanze hat sich als Vorfrucht zu Tomaten, Gurken, Sellerie und Spätkohl bewährt.
  • Besonders schön sind auch Buchweizen, Sonnenblume und Bienenfreund (Phacelia). Es werden inzwischen auch Gründüngergemenge angeboten, wie z.B. Rotenburger-Kombi-Gemenge, Sperli-Bodenkur aus Lupinen, Inkarnatklee und Phaceliasamen oder Grünaktiv speziell für schwere Böden.
Gesteinsmehle enthalten viele Nährstoffe und Spurenelemente. Diese spielen bei der Humusbildung eine wichtige Rolle. So verrotten Abfälle im Kompost durch die Zugabe von Gesteinsmehl schneller und auch geruchsfreier. Ausgelaugte und ertragsarme Böden können mit Hilfe von Gesteinsmehlen und Kompost wieder regeneriert werden. Neben den wertvollen Inhaltsstoffen können Gesteinsmehle Wasser speichern und sorgen so für eine optimale Bodenfeuchtigkeit. Außerdem sollen sich durch die Zugabe von Gesteinsmehle die Aromastoffe in Obst und Gemüse erhöhen.
Unser Tipp:
Steinmehl reichert den Boden mit lebenswichtigen Spurenelementen an, ersetzt jedoch nicht das Düngen, da Stickstoff und Phosphat fehlen oder nur in sehr geringen Mengen enthalten sind. Ist der Boden mit Phosphat überdüngt, reicht Gesteinsmehl mit Hornspänen und Kompost als Dünger aus.
Schafwollpellets als Dünger
Die Düngepellets sind aus unbehandelter einheimischer Schafwolle hergestellt. Schafwolle enthält wertvolle Pflanzennährstoffe, die langsam an die Pflanzen abgegeben werden. So wurde inzwischen nachgewiesen, dass diese reich an Stickstoff und Kalium sind. Gegenüber herkömmlichen organischen Düngemitteln haben sie noch den Vorteil, dass diese das 3,5 fache des Eigengewichtes an Wasser speichern können. Dies hat den Vorteil, dass dadurch die Erde gelockert wird.
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Nährstoffe: Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zum Thema Nährstoffe.
Kompost: Hier findet ihr Wissenswertes über Kompost.
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