Ziergarten im Sommer
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Der Sommer ist die Zeit des Genießens, denn der Ziergarten wird zum Freiluft-Wohnzimmer. Schöne Zierpflanzen sind da unverzichtbar, denn sie bieten Blickfänge und einen geschützten Rahmen um die Wohlfühloase.
Wer seine Pflanzen liebt, der pflegt sie - damit sie noch prächtiger gedeihen, schöner und vor allem länger blühen. Was gibt es schöneres als durch die grüne Oase zu schlendern und mal hier und mal dort die Schere anzusetzen? Hier findest du Garten-Tipps, damit dein Ziergarten im Sommer immer perfekt aussieht und sich deine Zierpflanzen immer von der besten Seite präsentieren.

Blütenpracht im Halbschatten - Diese Hortensien blühen den ganzen Sommer
Mehrfach blühende Hortensien, wie z.B. die 'Endless summer' Hortensien sind für halbschattige Lagen geeignet und blühen den ganzen Sommer. Wer diese in Kübel pflanzt und im Winter geschützt stellt, kann mit einer frühen Blüte rechnen. Werden alte Blüten regelmäßig entfernt, regt dies die Pflanze an immer neue Blüten zu bilden.
So z.B. bei der am einjährigen Holz blühenden Hortensie Miss Saori. Die Pflanze mit dem dunklem Laub und der wunderschönen Blüte wurde 2014 bei der Chelsea-Flower-Show als Pflanze des Jahres ausgezeichnet.

Chelsea-Schnitt bei Herbstastern und Co
Kennst du den Trick, damit hohe Herbstastern schön kompakt bleiben und ggf. gar nicht gestützt werden müssen? Der Chelsea-Schnitt wird Ende Mai/Anfang Juni durchgeführt und bremst das Höhenwachstum verschiedener Stauden. Dazu kannst du die Pflanzen um ein Drittel zurückschneiden. An den oberen Blattpaaren wachsen an beiden Seiten neue Triebe. Die Staude wird buschiger und bildet reichlich Blüten aus, wird jedoch nicht mehr so hoch. Gute Erfahrungen haben wir damit bei Herbstastern und sehr hohem Phlox gesammelt, weniger gute bei Fetthenne Herbstfreude. Du kannst den Vorblüteschnitt jedoch auch bei Katzenminze, Sonnenhut, Indianernessel, Sonnenbraut und hohe Fetthennen anwenden.
Unser Tipp:
Kompakte Dahlien mit vielen Blüten erhältst du, wenn du jetzt im Juni die Spitzen etwas zurückschneidest.

Rückschnitt bei Ginster
Nach der Blüte ist der ideale Zeitpunkt für den jährlichen Rückschnitt des Ginsters. Dadurch verhinderst du ein Verkahlen des Strauches, regst diesen zu einem kräftigen Austrieb an und kannst dich dann im nächsten Frühjahr über eine reiche Blütenpracht freuen.
Kürze dabei den Strauch um ca. ein Drittel ein, ohne ins alte Holz zu schneiden.

Nachblüteschnitt bei Stauden
Hast du schon einmal etwas vom Nachblüteschnitt gehört? Dieser fördert einen frischen Blattaustrieb und verhindert die unerwünschte Selbstaussaat bei Pflanzen. Statt Kraft in die Samenausbildung, wird die Energie zur Stärkung der Pflanze investiert und trägt somit bei einigen Pflanzen zur Erhöhung der Lebensdauer bei.
Bei diesen Pflanzen lohnt ein Nachblüteschnitt und so führst du ihn am besten aus:
- Lungenkraut (Pulmonaria)- Totalrückschnitt, beugt Mehltaubefall vor
- Pfingstrose (Paeonia) – bei Staudenpfingstrose nur abgeblühte Stängel entfernen
- Lilien (Lilium) – Samenkapseln entfernen
- Indianernessel (Monarda)– Totalrückschnitt, beugt Mehltaubefall vor
- Gelenkblume (Physostegia) – Totalrückschnitt für schöne, kräftige Blattrosetten
- Taglilie (Hemerocallis)– Samenstände entfernen, bei unschönem Laub Rückschnitt auf 10-15 cm – nur bei früh blühenden Sorten
Remontierschnitt
Neben dem Nachblüteschnitt, der hauptsächlich der Stärkung oder besserem Aussehen der Pflanze dient, gibt es den bekannteren Remontierschnitt - also zur Förderung einer zweiten Blüte.
Durch den Rückschnitt erhält die Pflanze einen Impuls weitere Blüten zu bilden. Es wird die Samenbildung verhindert, die Pflanze zu einem weiteren Austrieb gezwungen und damit auch zu einer zweiten Blühphase angeregt- je nach Art und Sorte im Sommer oder spätestens im Herbst.
Durch den Rückschnitt erhält die Pflanze einen Impuls weitere Blüten zu bilden. Es wird die Samenbildung verhindert, die Pflanze zu einem weiteren Austrieb gezwungen und damit auch zu einer zweiten Blühphase angeregt- je nach Art und Sorte im Sommer oder spätestens im Herbst.
Die Nachblüte ist oft etwas schwächer, dauert aber unter günstigen Bedingungen bis zu den ersten stärkeren Nachtfrösten an.
Wenn du doppelte Blütenfreude erleben möchtest, solltest du daher folgende Pflanzen nach der ersten Blüte im Frühsommer wie folgt zurückschneiden:
- Lavendel (Lavandula angustifolia)– nach der ersten Blüte die verblühten Triebe im grünen Bereich um ca ein Drittel zurückschneiden – achte hierbei darauf, nicht ins alte Holz zu schneiden. Meist blüht dann der Lavendel im September ein zweites Mal – danach nicht mehr zurückschneiden. Die Blütentriebe der Herbstblüte dürfen für einen kompakten Wuchs des Lavendels erst wieder ab Ende Februar bis Ende März/Anfang April erfolgen. Würde im Herbst geschnitten werden, könnte der Lavendel im Winter bei Frost schaten nehmen.
- Steppensalbei (Salvia nemorosa) – lässt die Hauptblüte nach, dann Stängel zusammennehmen und ca. 10 bis 20 cm über den Boden zurückschneiden – der Salbei blüht dann im September ein zweites Mal
- Katzenminze (Nepeta faassenii) – nach der Blüte kompletter Rückschnitt bis auf wenige cm – treiben rasch wieder aus und setzen eine weitere Blüte an – es ist aber auch möglich die einzelnen Blütenstängel rauszuschneiden. So blüht die Pflanze weniger stark, aber ohne Unterbrechung weiter.
- Kugeldistel (Echinops ritro)– nach der ersten Blüte radikal zurückschneiden, dann folgt nach einigen Wochen zuverlässig ein zweiter Blütenflor. Nach der zweiten Blüte nicht mehr zurückschneiden, da die Pflanze strukturstabil in den Winter geht und im Winter bei Schnee und Eis schöne Blickfänge bieten kann.
- Rittersporn (Delphinium elatum)– sobald die Blüten welk sind, Pflanze bis auf 15 cm zurückschneiden und die Stängel so umknicken, dass sich kein Wasser in den hohlen Stängeln sammeln kann. Zweite Blüte erfolgt nach ca. 6 bis 8 Wochen
- Frauenmantel (Alchemilla mollis) – wenn sich die Blütenfarbe in ein leichtes Braun färben, ist der richtige Zeitpunkt für einen radikalen Rückschnitt. Nicht immer blüht er zuverlässig ein zweites Mal, aber durch den Schnitt wird eine Selbstaussaat verhindert und die Blätter treiben wieder frischgrün durch.
- Polsterglockenblume (Campanula poscharskyana) - Triebe mit den welken Blüten in der Hand zusammennehmen und aus der Pflanze reißen. Ab August zeigt sich der zweite Blütenflor, der bis in den November anhält.
Hinweis:
Tipps zu Rückschnitt und weiteren Pflegemaßnahmen, findest du auch in unserem Pflanzenlexikon - einfach Namen eingeben oder mit dem Pflanzenfinder nach der jeweiligen Pflanze suchen.

Bloombux zweimal schneiden
Viele Einfassungen aus Buchs sind dem Buchsbaumzünsler oder Pilzkrankheiten zum Opfer gefallen. Eine ideale Alternative für niedrige Einfassungen sind Blühbuchs-Hecken. Die immergrüne Rhododendron-Art Bloombux punktet zudem noch mit attraktiven kleinen Blüten im Frühjahr, die von zahlreichen Insekten besucht werden. Auch als Einzelstrauch im Garten oder Kübel ist die Pflanze sehr zu empfehlen.
Nach der Blüte ist der richtige Zeitpunkt deinen Bloombux zurückzuschneiden. Damit dieser aber kompakt wächst, empfehlen wir gleich für Ende Juli - aber nicht später - einen zweiten Rückschnitt.

Harlekinweide im Sommer
Die Harlekinweide (Salix integra ‘Hakuro Nishiki’) trägt ein tolles Blätterkleid. Besonders der Blattaustrieb zeigt eine intensive Blattfärbung. Fördern kannst du diesen durch einen regelmäßigen Rückschnitt. Neben dem zeitigen Rückschnitt im Vorfrühling kannst du Anfang Juni die Harlekinweide noch einmal etwas zurückschneiden. Damit erhältst du einen kompakten Wuchs und förderst einen weiteren bunten Blattaustrieb im Sommer.

Entferne regelmäßig die Samenstände deiner Wicken
Einjährige Duftwicken sind schöne Kletterpflanzen, unkompliziert und blütenreich. Die Blüten mit den langen Stielen können auch gut als Schnittblumen verwendet werden. Damit sich ständig neue Blüten bilden, sollten alle verblühten Teile sofort entfernt werden.
Ein regelmäßiges Entfernen der Samenstände verlängert auch die Blütezeit bei Staudenwicken bzw. Platterbsen. Im Gegensatz zu den einjährigen Wicken duften diese jedoch nicht.
Lange Freude am Sommerflieder
Mit optimaler Pflege beeindruckt der Sommerflieder von Juni bis in den Herbst mit vielen Blüten, die Schmetterlinge und weitere Insekten magisch anziehen. Auch das Taubenschwänzchen besucht den beliebten Strauch gerne. Damit er lange blüht und attraktiv aussieht, solltest du regelmäßig welke Blüten entfernen. Das sieht optisch besser aus, es schieben sich immer neue Blüten nach und du verhinderst, dass sich der Strauch unkontrolliert aussät.
Hinweis: Wir wissen natürlich, dass der Sommerflieder invasiv ist und daher nicht mehr uneingeschränkt empfohlen werden kann. Um so wichtiger ist daher die Samenstände regelmäßig zu entfernen. Wer sich den tollen Schmetterlingsflieder dennoch in den Garten holen möchte, sollte sterile Sorten wählen.
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