Kompost - Gartenblick

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Kompost

Wie kommt man sehr preiswert zu einem guten Gartenboden? Mit Kompost!
Mit der Herstellung von Kompost schließt ihr den natürlichen Kreislauf und führt dem Boden den größten Teil der entnommenen Nährstoffe wieder zu.
Ein Gitterkomposter mit einer schützenden Abdeckung aus Laub, Stroh und Folie.
Kompost im Winter
Vor allem bei offenen Kompostsilos verlangsamt sich im Winter der Rotteprozess deutlich.
Durch Dämmung kann der Kompost aber auch im Winter reifen. Geben Sie dazu eine dicke Schicht Laub auf den Komposthaufen. Mit Strohmatten zusätzlich abgedeckt erhält der Kompost eine wärmende Decke. Im Frühjahr kann dann die Strohmatte durch eine Folie ersetzt werden. So wärmt sich der Kompost schneller auf, was sich positiv auf die Verrottung auswirkt.
Auch im Winter kann der Komposter weiter befüllt werden. Bei offenen Kompostmieten oder Gitterkompostern immer mit einer Lage Erde und wenn möglich noch mit einer Schicht Laub abdecken. Bei stärkeren oder länger anhaltenden Regenfällen mit Folie abdecken. Bewährt hat sich Teichfolie, die mit etwas Abstand (Gitter oder quer liegende Hölzer) aufgelegt wird. So kann die Luft noch etwas zirkulieren, der Kompost darunter wird aber dennoch erwärmt. Teichfolien sind langlebig und können mehrere Jahre verwendet werden.
Ihr findet das Umsetzen des Komposts zu anstrengend?
Dann verzichtet darauf. Es ist zwar wichtig, dass der Kompost genügend Sauerstoff erhält, mit der richtigen Technik lässt sich dies aber auch ohne anstrengendes Umschichten erreichen.
Mehrere Komposter für ausreichend Kompost und Blumenerde
Kompost belüften statt umsetzen
Tipp 1 – mehrere Komposter. Bestückt zunächst einen Komposter. Erst wenn dieser voll ist, bestückt ihr den nächsten. Bewährt hat sich ein zweijähriger Rhythmus. Also Komposter ein Jahr bestücken, ein Jahr ruhen lassen. Alles was sich in dieser Zeit nicht zersetzt hat, einfach dem zweiten Kompost wieder zugeben.

Tipp 2 – Wenn ihr einen Lattenkomposter oder eine Kompostmiete befüllt, könnt ihr zwischendurch Holzlatten einlegen. Diese zieht ihr dann nach Befüllen des Kompostes raus, damit kommt Sauerstoff in den Kompost und dieser wird automatisch durchmischt.

Tipp 3- Ab und zu mit einem Holzstiel in den Kompost  stechen und kreisende Bewegungen durchführen. Dazu eignet sich ein abgebrochener Spatenstiel besonders gut. Die kreisenden Bewegungen sind weit weniger anstrengender als ein Umsetzen, aber genauso effektiv. In die Röhren, die sich dadurch bilden, könnt ihr in trockenen Sommern auch gut Wasser zugeben, falls dies erforderlich ist.
Kompostanlage für große Gärten
Für einen etwas größeren Garten mit viel Abfällen (Küchenabfälle, Grasschnitt und Häckselgut), solltet ihr euch für mind. 2 Kompostsilos entscheiden. So könnt ihr immer ein Silo befüllen und aus dem anderen Silo wertvollen Kompost entnehmen.

Als Standort ist ein Platz (am besten für 3 Silos) unter einem Baum oder eingerahmt von Sträuchern am besten. Für Kompostsilos sind besonders verzinkte Gitterkomposter geeignet, die an allen Seiten geschlossen sind, so dass keine Ratten an die Abfälle kommen können.

Es ist unbedingt Erdkontakt erforderlich! Komposter bitte nicht auf gepflasterten Flächen aufstellen.

Zur Bestückung des Silos benötigt ihr:
Erde, Essensabfälle, Pflanzenreste, Laub, Gras (nur in dünnen Schichten), Papier und Pappe (jedoch keine buntbedruckten Illustrierten oder Kataloge), evtl. Gesteinsmehl und bei Neuanlage evtl. Kompoststarter.

Auf dem ausgesuchten Platz werden die Kompostsilos nebeneinander aufgestellt. Jetzt kann ein Komposter mit dem verwertbarem Material bestückt werden. Darauf streut man etwas Kompoststarter und darüber gibt man eine dünne Schicht Erde. Dadurch werden Gerüche unterbunden, Insekten abgehalten und außerdem verdeckt die Erde unschöne Essensabfälle. Wer möchte kann zusätzlich noch Gesteinsmehl zugeben. Jede Zugabe von Abfall wird mit einer dünnen Schicht Erde zugedeckt. Dies wird solange wiederholt, bis der Komposter voll ist. Dann beginnt man mit dem zweiten Komposter und verfährt ebenso.
Da bei diesen Gitterkomposter keine Teilentnahme möglich ist, füllt man diese mindestens eine Gartensaison auf, gibt im Winter eine dicke Schicht Laub darauf und entnimmt den fertigen Kompost im Frühjahr. Wenn sehr viel verwertbares Material anfällt, ist es günstig, wenn man noch einen dritten Komposter anlegt und diesen auf Steine setzt, so dass man von unten den Kompost entnehmen kann. Dieser kann dann mit einer guten Schicht fertigen Kompost befüllt werden, darüber können dann Pflanzenreste aus dem Garten eingebracht werden. Dieser wird ausschließlich mit Pflanzenresten bestückt. Ratten sind somit nicht zu befürchten. Nach ein paar Wochen kann man dann von unten den ersten Kompost verwenden. Nachdem die erste Schicht des reifen Komposts entnommen ist, kann es sein, dass zuerst noch halbfertiger Kompost (nach ca. 6 Monaten) zum Vorschein kommt. Diesen kann man aber gut zum Abdecken im weiteren Komposter oder unter Sträuchern verwenden. Nach einer etwas längeren Reifezeit (nach ca. 8 Monaten) kann stets reifer Kompost entnommen werden.
Komposter für den kleinen Garten
Für kleinere Gärten eignen sich am besten so genannte Thermo-Komposter. Diese Komposter sind in der Regel aus
Kunststoff und schützen durch ihre geschlossene Bauweise vor Austrocknung und Vernässung. Durch eine gute Wärmespeicherung entsteht ein Klima, welches die Verrottung ganzjährig wesentlich beschleunigt.

Achtet beim Kauf eines solchen Komposters auf folgende Punkte:
  • Der Komposter sollte aus UV-beständigem Material sein.
  • Der reife Kompost sollte sich einfach und problemlos aus dem Silo entnehmen lassen.
  • Das Silo sollte mit einem Bodengitter gegen Nagetiere ausgestattet sein. ( Erdkontakt sollte aber noch möglich sein)
  • Der Komposter sollte mit einer guten Belüftung versehen sein. ( Bei zu geringer Sauerstoffzufuhr verschimmeln die Abfälle und verrotten nicht)
  • Der Deckel sollte sich fest verschließen lassen.
Kompostherstellung auf Terrasse oder Balkon
Auch wer keinen Garten hat, kann in einer speziellen Wurmkiste oder Wurmbox Küchenabfälle und viele Gartenabfälle dank Kompostwürmern schnell und geruchslos zu Wurmhumus verarbeitet lassen. In der Wurmbox herrschen ideale Bedingungen für die speziellen Kompostwürmer um Bio- Abfälle aufzufressen. Kompostwürmer sind sehr nah mit Regenwürmern verwandt, haben sich aber schon vor Millionen von Jahren auf das Fressen von organischem Material spezialisiert. In einer Wurmkiste sorgt die ständige Bewegung der Kompostwürmer und deren Bakterien für einen aeroben (mit Sauerstoff) Kompostiervorgang. So entstehen keine unangenehmen Gerüche, die den Nachbarn stören könnten und es werden mehr Nährstoffe im Humus erhalten. Bei einer Wurmbox besteht oft die Möglichkeit auch den Komposttee abzuzapfen. Damit habt ihr den besten Bio-Dünger zur Verfügung.
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Nährstoffe: Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zum Thema Nährstoffe.
Düngen: Hier findet ihr Wissenswertes zum Thema Düngen.
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Welchen Einfluss hat Humus auf die Bodenfruchtbarkeit? Hier gibt es Infos.
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